Der Schriftverkehr zwischen Brecht und Steffin beschränkte sich allerdings nicht nur auf Frankreich und Dänemark; denn er war während der Exilzeit viel unterwegs, keineswegs beschränkte sich sein Aufenthaltsort auf Svendborg. Brecht selbst verbrachte die Zeit von 1933 bis 1939 im dänischen Exil. Während Brechts schwedisch-finnischer Exilzeit sind viele bedeutende Stücke entstanden, wie „Der gute Mensch von Sezuan“, mit dem er vermutlich schon in Dänemark begonnen hatte, „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Der Augsburger Kreidekreis“ und „Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar“. Bertolt Brecht schrieb dieses Drama in den Jahren des Exils. Durch die konkrete Weiterentwicklung dieser Figur – „(…) der Iberin [gemeint ist: der Protagonist der Parabel „Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“] von 1934 [ist] noch lange nicht der Arturo Ui von 1941 (…)“ [69] – wird deutlich, dass sich Brecht nicht von Anfang an auf ein unveränderliches Hitler-Bild festgelegt hat. 0000193871 00000 n „Brecht-Boykotten“. [29] Brecht verließ Deutschland zwar nicht gerne, doch er arrangierte sich mit den Umständen so gut es ging; schrieb er doch einmal in seinen autobiografischen Notizen: „Leben heißt für den Menschen, die Prozesse organisieren, denen er unterworfen ist.“ [30], Von allen drei großen Exilstationen in Dänemark, Schweden und Finnland sollte der erste Aufenthalt in Dänemark von 1933 bis 1939 der längste werden. Besondere Bedeutung diesbezüglich erhalten Brechts ästhetische Ansätze, die sich bis in die Exilzeit halten und intensivieren sollten, obwohl schon lange zuvor vorhanden. Als er dann diese rein formale Stelle als Lehrer bekam, stellte Brecht den Antrag auf ein Visum im Mai 1940 noch einmal. Stuttgart/Weimar 2001, S. 147-161. Auch Brecht war enttäuscht. Daraufhin wandte er sich an seinen Bekannten Karl Korsch, der als grundlegender Erneuerer der marxistischen Lehre – auch Brecht wandte sich dem Marxismus zu – gilt, mit der Bitte, ihm eine Stelle als Lehrer zu besorgen, dass die Umsiedlung nach Amerika leichter würde. Stuttgart 2000, S. 47 f. [36] Vgl. „Alles Zielhafte ist notgedrungen pure Ideologie, schlechter Mythos, unreal. ): Schreiben im Exil. Stuttgart/Weimar 2001, S. 7. - Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN Knopf, Jan: Bertolt Brecht. 0000003066 00000 n [100] Vgl. Bonn 1983, S. 66. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?" ): Brecht-Handbuch, Bd. Denn „Die politische und moralische Aufgabenstellung der Literatur überlagerte nicht selten das Streben nach literarischer Formung“ [7] – wie bei anderen exilierten Schriftstellern, so auch bei Brecht. Unter anderem die legendäre Premiereinszenierung des Stücks „Mutter Courage und ihre Kinder“ 1949. Doch eben diese Produktion als Reaktion auf den übermächtigen Nationalsozialismus war im Exil nicht immer leicht. [1] Aus dem Gedicht „Kälbermarsch“ von Bertolt Brecht, das das Horst-Wessel-Lied, das neben dem Deutschlandlied von den Nationalsozialisten zur zweiten Nationalhymne gewählt wurde, parodiert. Es ist hier der subtile Blick des Rezipienten gefragt, die vor sich befindlichen Zeilen in den passenden Begriff – oft ist das eine Mischung aus zwei oder gar allen dreien – einzuordnen.[81]. 2. Das satirische Lied Kälbermarsch hat der Schriftsteller Bertolt Brecht im September 1933 im französischen Exil geschrieben. Ebenso um diese Stücke adäquat zu interpretieren. Brecht sah den Nationalsozialismus als eine Spätform des Kapitalismus; eine Herrschaftsform kleinbürgerlicher Kapitalisten. 2. 0000053120 00000 n Februar 1898 in Augsburg als Eugen Berthold Brecht geboren. ): Ästhetiken des Exils (Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik, hrsg. Brechts Verständnis der nationalsozialistischen Diktatur weist also durchaus Grenzen auf, die sich auch in seinem Schaffen auswirkten. 129 Personen gefällt das. [9], Besonders das „Tagebuch Nr. Brandt, Helmut: Funktionswandel und ästhetische Gestalt in der Exillyrik Bertolt Brechts, in: Stephan, Alexander (Hrsg. Deutsche Sprache und Literatur, Bd. His notable plays include The Threepenny Opera and … Faszinierend wirkte auf ihn die neue Wissenschaft von der Gesellschaft“. Mennemeier, Franz Norbert: Bertolt Brechts Lyrik. [55], Denn Brecht wird tätig, indem er „(…) den Marxismus nicht als vorgeprägte Weltanschauung, genauer: als Glaubensbekenntnis unkritisch akzeptiert und reproduziert, sondern indem er die materialistische Dialektik als Methode und Möglichkeit, die Welt anzuschauen, interpretiert und in sein Werk einfließen lässt“. Stuttgart 2000, S. 54. Tübingen 1967, S. 34. Wir können es nur vermuten. Aspekte Tendenzen. sowie Erdmann, Dominik (2006): Modellbücher, in: Kugli, Ana (Hrsg. ): Ästhetiken des Exils (Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik, hrsg. von Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei, Klaus-Detlef Müller. 2. [77] Vgl. die Bestie, sehr krank, sehr gefährlich, sehr stark denkt scharf im Detail, drückt sich am schlauesten aus, wenn sie sich verworren ausdrückt (der Stil ist die Situation), handelt sprunghaft, ‚intuitiv´, produziert dauernd Tugenden, die aus Not gemacht sind, die berühmten ‚Stöße´ sind lauter Gegenstöße zu antizipierten Stößen der Feinde“ [68] , notiert Brecht im Februar 1942 seine Eindrücke über Adolf Hitler in sein Journal in Amerika, die er nun schon über mehrere Jahre hinweg sammeln konnte. ): Ästhetiken des Exils (Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik, hrsg. Aufmerksam verfolgt Brecht Anfang der dreißiger Jahre auch mit großem Interesse das politische Geschehen in Deutschland. ): Brecht-Handbuch, Bd. [5] Vgl. 0000053399 00000 n <<573FE4FBD648A64B82ED2688E9716E6C>]/Prev 1491174>> Das Versmaß ist nicht, dem Charakter der Elegie entsprechend, in Distichen oder Pentametern verfasst, sondern weist weder ein festes Metrum noch ein festes Reimschema auf. Stuttgart 2000, S. 29. Als sich der Kriegsbeginn langsam abzeichnete, war auch Dänemark kein sicherer Ort mehr. Brecht entschied sich, über Schweden weiter nach Finnland zu flüchten, stellte aber bereits zu diesem Zeitpunkt den Antrag für ein Einwanderungsvisum in die USA. Eine glatte Stirn, Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Brecht beschreibt das schriftstellerische Handw… Bertolt Brecht thematisiert 1939 in seinem Gedicht „An die Nachgeborenen“ am Beispiel des Lebens im Dritten Reich, die Ablehnung gegen die vorherrschenden Gesellschaft und bittet die folgenden Generationen um Nachsicht für das Verhalten der Menschen, die versuchten das unmenschliche Regime mit Gewalt zu stürzen. Auf Betreiben Helene Weigels, die ihre Freundin und dänische Schriftstellerin Karin Michaelis um Hilfe im fremden Land bat, kauften die Brechts im August schließlich ein Haus auf der Insel Fünen in der Nähe von Svendborg[34] - dort entstand die berühmte Lyriksammlung der „Svendborger Gedichte“. [22] Vgl. Wenn ein Freund weggeht, muß … In dieser Zeit entstehen Brechts erste Werke mit ausdrücklichem anti-nationalsozialistischem Hintergrund. Dazu werden zunächst die für Brechts literarisches Schaffen von 1933 bis 1941 wichtigen Lebensstationen dargelegt. [49] Aus seiner Antipathie gegen den Kapitalismus – er sah, dieser Sichtweise muss bei der nachfolgenden Lektüre, insbesondere im Umkreis des Dramas, größte Bedeutung beigemessen werden, im Nationalsozialismus die Fortsetzung des Kapitalismus mit anderen Mitteln – erwuchs Brechts Marxismustheorie, die sich jedoch keineswegs auf den osteuropäischen Klassiker marxistischer Denkweise beschränkte, sondern sich vielfältigerer Auslegungsmöglichkeiten bediente. Das stellte nichts weniger als sein Lebensziel dar und so sollte es auch bleiben. 1934, Hitler hatte gerade die Macht ergriffen und einigermaßen gefestigt, kann wohl noch nicht der Anspruch einer Situation von 1941 erhoben werden, als das Naziregime in den Wirren des Krieges mit blutiger Hand herrschte, und sich Brecht, der 1940 selbst vor den Nationalsozialisten nach Finnland floh, schon einen längeren Eindruck verschaffen konnte. Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde, Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt, Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Zudem sollte seine „neue“ Lyrik der 30er Jahre dabei keineswegs altmodisch, unangemessen oder nicht zeitgemäß wirken. Bonn 1983, S. 59. Schoeps, Karl-Heinz: An die Nachgeborenen, in: Knopf, Jan (Hrsg.) ): Brecht-Handbuch, Bd. Auch sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass es Brecht im Exil, wie den meisten anderen emigrierten deutschen Schriftstellern, finanziell schlecht ging. Berlin 1998, S. 160. Neben dem Selbststudium der Werke von Lenin und Marx fand zwischen Korsch, Sternberg und Brecht ein reger Austausch statt. Mennemeier, Franz Norbert: Bertolt Brechts Lyrik. Stuttgart 2000, S. 58. 4.2.3.1 Entstehung, Form und Aufbau Hillesheim, Jürgen: „Ich muß immer dichten“. Mai 1933. 4.4.1.1 Wichtigste Merkmale und Neuerungen [60] Denn das, was ihn am Marxismus reizte, war „(…) nicht das revolutionäre Pathos, (…). Das Ziel nachstehender Betrachtung von Brechts Exilzeit 1933 bis 1941 ist eine vergleichende Untersuchung seiner Exillyrik am Beispiel der „Svendborger Gedichte“ und dem Exildrama „Der Aufstieg des Arturo Ui“, das während des nordischen Exils als letztes Werk Brechts in Finnland entstanden ist. [27] In: Mennemeier, Franz Norbert: Bertolt Brechts Lyrik. [43] Brecht hatte im März 1939 sein Visum beantragt, in der Hoffnung, die derzeit bestehende Quote für Einwanderer in die USA sei noch nicht ausgereizt. Kurz, aber ebenso prägnant heißt es in dem Dialog „Über die Theatralik des Faschismus“, dass man vorhabe „in unserer Kunst den Kampf gegen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu führen“. Ein Gedicht-Typoskript trägt den Titel „Kriegsfibel 2“, das sich als Durchschlag existent, im Nachlass von Hans Eisler befindet. 4. Frankfurt a.M. 2006, S. 52. München 1997, S. 15 f. [37] In: Knopf, Jan: Bertolt Brecht. 2.1.1 Exil in Dänemark Nach Aufforderung, die Politikfunktionäre äußerten Kritik an der ersten Fassung, arbeitete Brecht seine und Paul Dessauers Oper „Das Verhör des Lukullus“ um. Bei Brecht… Das Theaterstück basiert auf dem chinesischen Gleichnis zweier Mütter, welche sich um ein Kind streiten. Es ist eines seiner vielleicht persönlichsten Gedichte, welches stark auf den Rezipienten wirkt – wahrscheinlich steht es nicht zuletzt aufgrund dieses Wirkungseffektes, abgesehen von seiner unten stehend erläuterten Synthesefunktion, am Ende der „Svendborger Gedichte“. Auch sein Verleger Wieland Herzfelde, den Brecht immer wieder bat, die „Svendborger Gedichte“ und sein Theaterstück „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ zusammen zu publizieren, trug zum Gelingen dieser Lyriksammlung bei. Brecht sah den Nationalsozialismus als eine Spätform des Kapitalismus; eine Herrschaftsform kleinbürgerlicher Kapitalisten. 4.2.1.3 Inhaltliche Interpretation Aus seiner politischen Orientierung schlussfolgernd, fällt bei Brechts Stücken immer wieder die Gesellschaftskritik ins Auge, die vor allem in politischer Hinsicht Hauptanliegen war. - Hohes Honorar auf die Verkäufe [3] Vgl. Die zeitliche Dimension vorliegender Untersuchung erstreckt sich von 1933 bis zum Jahr 1941. Sei froh, daß du hast! politischer Botschaften sehe. [60] Vgl. 0000001363 00000 n 2 Die Person Bertolt Brecht Februar 1898 in Augsburg als Eugen Berthold Brecht geboren wurde[8], stammen aus dem Jahr 1913. Auch in dieser Hinsicht war sich Brecht nicht völlig sicher, wie er mit dem NS-Regime umgehen sollte. 0000087812 00000 n [59] Er legte keinen Wert auf das Individuum, sondern auf das gemeinschaftliche Zusammenleben. [71] Der Aufsatz „Theatralik des Faschismus“ steht im „Messingkauf“ für das generelle massenwirksame Auftreten Hitlers und der Nationalsozialisten.[72]. Aspekte Tendenzen. Diese Thematik stellt wiederum den Dreh- und Angelpunkt im später zu bearbeitenden Drama „Der Aufstieg de… Frankfurt a. M. 2006, S. 40 f. [35] Der DAD war eine sozial angehauchte Anlaufstelle für emigrierte Schriftsteller, die feuilletonistische und kleinere poetische Arbeiten dieser vermitteln und ihnen so wenigstens einen kleinen Verdienst ermöglichen sollte. [101] Unverkennbar ist der Elegiecharakter dieser Verse, der sich deutlich nur in der melancholischen Stimmung niederschlägt, nicht in formalen Aspekten. Bonn 1985, S. 135. Bis zu welchem Detailgrad Brecht diese elegante Verbindung zwischen einem warnenden Charakter und den ästhetischen Betrachtungsweisen in seinen Gedichten auslebte, soll nachfolgend neben der eröffnenden Interpretation des Gedichtes „An die Nachgeborenen“[98] an weiteren Beispielen belegt werden. Auch in dem Theaterstück „Der Kaukasische Kreidekreis“, geschrieben von Bertolt Brecht und uraufgeführt im Jahre 1948, ist dies der Fall. Denn „so sehr er sich auch bemühte, mit seinen Werken den deutschen Widerstand, den es ja gab, zu unterstützen, so wirkungslos blieben letztlich alle Anstrengungen, mit den Mitteln des Schriftstellers ‚einzugreifen’, wie sein Lieblingswort dafür lautete (…)“. 826). In der Regel handelte es sich dabei um jüdische, pazifistische und/oder sozialistische Autoren. Reinbek 2006, S. 137 f. [4] Vgl. Zur Ästhetik der deutschen Exilliteratur 1933-1945 (Studien zur Literatur der Moderne, hrsg. ): Brecht-Handbuch, Bd. Immer noch hoffte er durch den Beitrag seines lyrischen wie auch dramatischen Werkes den deutschen Widerstand stärken zu können. 0000004911 00000 n Aus dem Balladendichter Brecht sollte nach und nach ein marxistischer Parteidichter werden. Amsterdam/New York 2003, S. 60-64. 1938, ein Jahr vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, im dänischen Exil, entstand dieses stolze 79 Verse umfassende, wohl bekannteste und zugleich meist zitierte aller Brechtgedichte. [24] Vgl. Knopf, Jan: Bertolt Brecht. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Im Osten wurde er als Erneuerer des Theaters gefeiert; aber auch hier gab es ihm gegenüber Vorbehalte, nicht zuletzt wegen der Frage, ob Brechts Kunst mit den Vorstellungen eines „sozialistischen Realismus“ vereinbar sei. 1. Düsseldorf 1961, S. 335 f. [91] Vgl. Mit dieser neuen, differenzierteren Lyrik, abgestimmt auf die jeweils überwiegende politische oder ästhetische Dimension des Gedichts, wollte Brecht wohl seine ganz eigene Position im Bereich der NS-Literatur bzw. )/Wagener, Hans (Hrsg. Hoffte er noch im Januar, dass Hitlers Machtausübung nur vorübergehend sei und durch Widerstand beseitigt werden könne, so musste er einen Monat später schon die ernüchternde Wahrheit erfahren. Die, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, hochchristliche Erbauungsschrift täuscht jedoch. 2. Darum darf hier der Aspekt der Gelegenheitslyrik im Zusammenhang mit Brechts Exilgedichten nicht außer Acht gelassen werden. 213 31 [11] Vgl. Februar dieses Jahres verhinderten die Nazis eine Aufführung von Brechts Stück „Die Maßnahme“ und leiteten außerdem gegen die Veranstalter ein Verfahren wegen Hochverrats ein. [99] Es wird dabei jeweils zuerst die Textimmanenz sowie anschließend die Texttranszendenz bearbeitet. Ostmeier, Dorothee: Zur Lyrik, in: Knopf, Jan (Hrsg.) Lohmeier, Dieter (Hrsg. Zufällig bin ich verschont. 2. ): Brecht-Handbuch, Bd. Bertolt Brecht Zitate. Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! Zudem war er an den literarischen Entwicklungen der Dramatik maßgeblich beteiligt und entwickelte neuartige literarische Formen , die die Realität künstlerisch darstellen sollten. [54] Zwar nicht bis in das Detail nuanciert, aber dennoch versehen mit einer persönlichen Note, zeigt er in seinen Exilstücken, besonders in dem in dieser Arbeit zu interpretierenden Drama „Der Aufstieg des Arturo Ui“, deutlich seine auf dem Marxismus beruhende Antipathie gegen den Nationalsozialismus. [13] Vgl. Knopf, Jan: Bertolt Brecht. Doch bevor mit der Interpretation dieser drei Gedichte begonnen wird, soll zunächst auf die politische Orientierung Bertolt Brechts und sein Leben im Exil eingegangen werden, um die Hintergründe dieser lyrischen, wie auch dramatischen Werke aufzuzeigen.  (Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft). Berlin 1998, S. 150. [70], Konkrete Äußerungen zu Hitler machte Brecht in seinem „Messingkauf“. Opitz, Michael (2006): Berliner Ensemble, in: Kugli, Ana (Hrsg. Hillesheim, Jürgen: „Ich muss immer dichten“ – Zur Ästhetik des jungen Brecht. [38] Vgl. Die „Svendborger Gedichte“ – der Entstehungszeitraum erstreckt sich auf die Jahre 1926 bis 1939 – sind benannt nach Brechts Aufenthaltsort auf der dänischen Insel Fünen, seiner ersten Exilstation. Sind meine Unterlage. Sein Drama »Mutter Courage und ihre Kinder« entstand 1939 kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und gehört zur deutschen Exilliteratur. [51] In: Müller, Klaus-Detlef: Die Funktion der Geschichte im Werk Bertolt Brechts. Seine Zuhörer gehen jedoch weg, als die Gewalt in Person hinter dem Vortragenden steht. [5] Mit zunehmender politischer Brisanz allerdings mussten diese Ansprüche immer weiter in den Hintergrund rücken – verloren gingen sie allerdings nie. 4.4.2.3.3 Der „große Stil“ 4.4.2.3.2.1 Figuren und Ereignisse im Drama und ihr realhistorisches Pendant Das zu Grunde liegende Ereignis ist in diesem Falle nicht das nationalsozialistische Regime, sondern die – selbstverständlich daraus erwachsenden – vorherrschenden Verhältnisse in der DDR mit dem Arbeiteraufstand am 17. Drei Versuche. [50] Vgl. 4.4.2.3 Epische Strukturelemente Bonn 1974, S. 191. Die Parabel handelt von Herrn Keuner, der eine Rede gegen die Gewalt hält. [6] Doch angesichts der zeithistorischen Umstände musste der politische Aspekt Vorrang gewinnen. Bertolt Brecht. Studien zum Verhältnis von Marxismus und Ästhetik. v. Gerd Labroisse/Gerhard P. Knapp/Anthonya Visser, Bd. [31] Doch gelungen ist ihm das nicht, wie sich die Forschung heute einig ist. Stuttgart 2000, S. 16. Studien zum Verhältnis von Marxismus und Ästhetik (Studien zur deutschen Literatur, hrsg. Inhaltlich hingegen wird die Bitte um Nachsicht, sinngemäß vorbehaltlos identisch mit der endgültigen Fassung deutlich: „Ihr Nachgeborenen, wenn ihr lest, was ich schrieb. Denn erst am 30. Mennemeier, Franz Norbert: Bertolt Brechts Lyrik. [9] Vgl. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Brecht sah sich in einem scheinbar unlösbaren Konflikt der schriftstellerischen Produktion, der sich zwischen dem Bangen, dass sowohl Werk als auch Autor vergessen werden und der noch größeren Angst, gegen dieses Unheil auf falsche Weise anzukämpfen, entlud. [10], Schon die ältesten überlieferten biografischen Aufzeichnungen, eben jenes „Tagebuch Nr. An nichts anderes mehr denkend hegte Brecht die Erwartung, er könne im Land der unbegrenzten Möglichkeiten endlich Ruhm auf der Bühne erlangen und so auch zu Geld kommen. [67] Vgl. „Das problematische Verhältnis zwischen Dichtung und Politik, das bei keinem zweiten deutschen Autor dieses Jahrhunderts zu entsprechend vielfältigen Ergebnissen geführt hat wie bei Brecht, wird heikler noch in der Lyrik als in der Dramatik. In „An die Nachgeborenen“ scheint Brecht die Situation im Exil auf das Nachdrücklichste zusammenzufassen. Begriffe und Definitionen, begr. Zweideutig eindeutige Worte, die der gebürtige Augsburger 1933 während seiner Flucht vor den Nationalsozialisten in das dänische Exil wählte – um unter anderem damit den Anfang seiner später so bedeutenden Exilliteratur zu markieren, die Gegenstand vorliegender Arbeit ist. Denn das kleinformatige, fragilere, stoffärmere Gedicht vermag den Absolutheitsansprüchen eines politischen Programms nicht das gleiche Eigengewicht entgegenzustemmen wie ein Theaterstück oder Roman.“ [16] Nicht zuletzt deshalb schuf Brecht theatertheoretische sowie lyrische Neuerungen, mithilfe derer ihm die schriftstellerische Umsetzung zeitgeschichtlich-politscher Aspekte dennoch gelang – selbstverständlich immer unter Berücksichtigung ästhetischer Aspekte. Frankfurt a.M./Bern/New York 1985, S. 41. Gerz, Raimund: Bertolt Brecht und der Faschismus in den Parabelstücken „Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“, „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ und „Turandot oder der Kongreß der Weißwäscher“; Rekonstruktion einer Versuchsreihe (Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, Bd. Mittels einer Politisierung der Kunst, deren zentraler Begriff die Wahrheit, die ihrerseits den Ursprung in konkreten realen Vorgängen haben muss, gibt Brecht Denkvorschläge und Handlungsanweisungen für den antifaschistischen Kampf, ohne dabei das Kunstschöne aus den Augen zu verlieren.

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